Pöcking am Starnberger See


Die Gemeinde Pöcking ist ein mitreißender Ort am Westufer des Starnberger Sees, die ihren Besuchern Geschichte zum Anfassen verspricht. Kaiserin Sisi – auch als Königin von Ungarn sowie spätere Kaiserin Elisabeth von Österreich bekannt – verbrachte ihre Jugend an diesem Ort. Doch auch weit über das Jugendalter hinaus war die einstige Bewohnerin des Schlosses Possenhofen ein Zaungast, der regelmäßig in einem Hotel im benachbarten Feldafing nächtigte. Kaiserin Sisi weilt zwar schon längst nicht mehr unter uns. Doch deren Vergangenheit verwandelt Pöcking bis heute in den Sitz des bekanntesten Adelssitzes des Fünfseenlands.

Pöcking am Starnberger See

Postleitzahl: 82343 & 82319
Vorwahl: 08157 & 08151
Einwohner: circa 5600
Fläche: 20,9 km²
Landkreis: Starnberg
Regierungsbezirk: Oberbayern
Bild des Wappens von Pöcking

Historische Meilensteine in Pöcking am Starnberger See

Die Geschichte von Pöcking ist schnell erzählt. Die Gemeinde war einst im Besitz des Grafen La Rosée und galt als wichtiger Bestandteil der geschlossenen Hofmark Garatshausen-Possenhofen. Diese Hofmark gehörte wiederum dem Kurfürstentum Bayern an. Als Folge der in Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen bildete sich durch den Gemeindeedikt aus dem Jahr 1818 die heutige Gemeinde heraus. Im Juli 1972 vergrößerte sich das Gebiet noch einmal zusehends, indem die bis zu diesem Zeitpunkt selbständige Gemeinde Aschering fortan der Regierungsgewalt der Gemeinde Pöcking am Starnberger See unterstand. Nur wenige Jahre später konnte Pöcking ebenfalls Maising für sich gewinnen.


Diese Sehenswürdigkeiten sind ein Muss für Pöcking Besucher

Vermutlich gibt es nur wenige Ortschaften am Starnberger See, an denen Kultur und Historie so eng miteinander verknüpft sind wie in Pöcking. Davon zeugt das Schloss Possenhofen. Das von Kaiserin Sisi höchstpersönlich als "Possi" bezeichnete Schloss ist ein 1536 ursprünglich als Herrenhaus errichtetes Gebäude, das sich vom Holzhaus zum Steinhaus mit vier markanten Ecktürmen wandelte. Einst als "ungemein prachtvoll" gelobt, geriet das Schloss im Laufe der Jahrhunderte immer wieder in den Fokus wechselnder Besitzer. Nach einer Zerstörung durch Schweden und den anschließenden Wiederaufbau geriet der Komplex ab 1834 in den Besitz der Wittelsbacher, in dem der Vater von Elisabeth zur Sommerzeit residierte. Selbiger Herzog als Max von Bayern vergrößerte die Anlage durch weitere Gebäudeflügel, die dem Schloss seine heutige Form verleihen. Im 20. Jahrhundert drohte das Schloss Possenhofen zu verwahrlosen, bis das Haus in den 1980ern generalüberholt und mit Eigentumswohnungen ausgebaut wurde. Die zum Schloss gehörige Anlage samt Schloss und Schlosskapelle dürfen Besucher heute zwar nur noch von außen bewundern. Der unmittelbar am Seeufer gelegene Park ist jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Bahnhof Possenhofen ist ein weiteres sehenswertes Gebäude, das sich an der Bahnlinie von München nach Tutzing befindet. Das 1864 erbaute denkmalgeschützte Haus ist ein Meisterwerk des Architekten Georg v. Dullmann, dessen Handschrift ebenfalls Märchenschlösser wie das Schloss Linderhof tragen. Der Innenraum des Bahnhofs ist in den sogenannten Königssalon als Wartesaal unterteilt, der wiederum eine weitere Attraktion verbirgt. Der Ort, an dem einst König Ludwig II. oder Kaiserin Elisabeth auf die Sonderzüge warteten, dient heute als Herberge des Kaiserin Elisabeth Museums. Die Ausstellung dieses Museums präsentiert eine Vielzahl an Bildern, Druckerzeugnissen, Zeitdokumenten, Literatur und Erinnerungsstücken, die sich den verschiedenen Lebensphasen der Kaiserin sowie deren Familie widmen. Weitere Ausstellungsstücke lassen Erinnerungen an König Ludwig II. sowie die Historie des Bahnhofs zum Leben erwachen. Dieses bunte Ensemble an Exponaten wird regelmäßig durch Sonderausstellungen abgerundet.


Der Veranstaltungskalender von Pöcking am Starnberger See im Überblick

Pöcking ist eine relativ kleine Gemeinde am Starnberger See, in der regelmäßig Konzerte, Lesungen oder kleine Märkte stattfinden. Dennoch gibt es nur wenige Veranstaltungen von überregionaler Bedeutung. Einer dieser Events ist die Zukunftswerkstatt, die aus Pöckings Veranstaltungskalender heute nicht mehr wegzudenken ist. Regelmäßig öffnet der Sitzungssaal im Rathaus der Stadt seine Pforten, um in geselliger Runde zum Spieletreff einzuladen. Der Pöckinger Oster(Eier)Markt läutet zu Ostern die Frühlingszeit ein. Bei diesem Hobby- und Künstlermarkt dreht sich alles ums Osterei. Rund 15 Aussteller sind zugegen, um der Öffentlichkeit die bunten Eier in allen vorstellbaren Gestaltungstechniken und mit floralen Mustern zu präsentieren. Veranstaltungsort ist der Evangelische Pfarrsaal.


Die schönsten Ausflugsziele rund um Pöcking - ein Exkurs zur Villa Maffei

Ein Exkurs zur Villa Maffei in Feldafing endet an einem Geheimtipp, der nicht weniger reizvoll als dessen großer Bruder ist. Das kleinere Pendant zum Buchheimmuseum am Starnberger See zieht bereits aus weiter Ferne die Blicke auf sich. Der asymmetrische Zweiflügelbau präsentiert sich heute als mondäne herrschaftliche Villa, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Industriellen Hugo von Maffei erbaut wurde. Hier befand sich das Prunkhaus bis zur Mitte der 1930er Jahre im Familienbesitz. Nach dieser Zeit erlebte die Villa bewegte Zeiten. Die einstige "Nationalsozialistische Oberschule" ging in den 1950er Jahren ins Besitztum des Freistaats Bayern über. Seit 1996 ist die Buchheim Stiftung in der Villa ansässig, die die Tore für interessierte Besucher öffnet. Regelmäßig werden auf dem Anwesen Kulturveranstaltungen und kleinere Ausstellungen durchgeführt, die den Werken des Künstlers Lothar-Günther Buchheim gewidmet sind. Der Feldafinger war als Schriftsteller, Verleger, Sammler sowie Maler tätig und hinterließ durch seine Initiative ein reiches kulturelles Erbe. Der Expressionist sorgte als Mitbegründer von Künstlergemeinschaften wie "Der blaue Reiter" oder die "Brücke" für Aufsehen. Wer in das bewegte Leben des Verfassers des Malerbuchs "Die Tropen von Feldafing" eintauchen möchte, sollte sich diesen Abstecher nicht entgehen lassen.


Anfahrt - diese Wege führen nach Pöcking

Schnell und bequem sind Autofahrer über die Autobahn A95 von München nach Garmisch-Partenkirchen in Pöcking angelangt. Hier wählen Anreisende die Ausfahrt Starnberg, um durch die Stadt hindurch zu fahren, bis die Bundesstraße B2 nach Weilheim bis Possenhofen erreicht ist. Die B2 führt an den Ortschaften Possenhofen und Pöcking vorbei, die jeweils durch Abzweige erreichbar sind.

Da eine Bahnstation in Possenhofen durch die Linie S6 der Münchner S-Bahnen bedient wird, ist das Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt im 20-Minuten-Takt erreichbar. Der Bahnhof ist auf der Anhöhe über Possenhofen gelegen und direkt unterhalb der Ortschaft Pöcking am Starnberger See zu Hause. Von dieser Station aus sind das Ufer des Starnberger Sees sowie das Schloss Possenhofen nach zehnminütigem Fußweg erreicht. Eine Flugreise zum nächsten größeren Airport endet in München auf dem Flughafen "Franz Josef Strauß". Von diesem Drehkreuz bedienen die Lufthansa sowie Partnerunternehmen der Star Alliance-Verbindungen Flüge in zahlreiche Städte innerhalb Deutschlands, Europas und auf der ganzen Welt. Ergänzend ist Possenhofen eine der Anlegestellen für die Starnberger Seenschifffahrt. Die Betriebszeit beschränkt sich jährlich jeweils auf die Zeit von Anfang April bis Ende Oktober.


In Pöcking geht es wortwörtlich paradiesisch zu

Wer eine Reise zum Starnberger See mit 100 Prozent Badespaß verbinden möchte, kommt an Pöcking überhaupt nicht vorbei. Hier gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, um an einem warmen Sommertag ins kühle Nass einzutauchen. Da gibt es zum Beispiel den Schlosspark mit dem treffenden Namen "Paradies", der Erholungssuchende zur warmen Jahreszeit wie einen Magneten anzieht. Diese Baderegion ist ein öffentliches Gelände samt Badestrand, das durch abwechslungsreiche Sport- und Freizeitanlagen ergänzt wird. Auch der nahegelegene Maisinger See eignet sich bestens für ein erfrischendes Bad an warmen Sommertagen. Dieser Überrest einer zur Würmeiszeit entstandenen Gletscherzunge ist als ältestes Naturschutzgebiet in Bayern bekannt. Der Wohnraum seltener Vogel- und Pflanzenarten wurde um 1680 künstlich durch das Kloster Dießen als Stausee für die Fischzucht angelegt. Seit den 1860er Jahren befindet sich das Gewässer zwar in Privatbesitz. Dennoch ist das Baden Staudamm des Seehofs gestattet. Außerdem steht dem Badevergnügen auch im Ozon-Hallenbad nichts im Wege. Diese Wellnessoase für die ganze Familie lockt mit einer tollen Mischung aus Spiel, Spaß und Erholung. Wer von Wasser und Badespaß nicht genug bekommen kann, hätte am Starnberger See wohl kaum einen besseren Ort als Pöcking auswählen können.

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