Der Starnberger See ist gute 20 Kilometer lang und knapp fünf Kilometer breit. In Kombination mit einer Tiefe von bis zu 127 Metern schafft der See beste Lebensbedingungen für etwa 25 unterschiedliche Fischarten. Hechte, Renke, Seeforellen und Seesaiblinge sind die Hauptausbeute von Berufsfischern und Anglern. Doch auch Barsche, Zander, Karpfen, Aale oder Brachse leben in dem Fanggebiet. Grund genug, das Angelgebiet genauer unter die Lupe zu nehmen.
Karten für das Angeln am Starnberger See vom Boot oder vom Ufer
Möchten Sie am Starnberger See Ihre Rute ins Wasser werfen, sollten Sie sich eine Bootskarte bzw. Tageskarte zum Preis von 13 Euro sichern. Wochenkarten für das Angeln auf dem Boot erhalten Sie für 30 Euro. Monatskarten kosten 58 Euro für Erwachsene sowie 32 Euro für Jugendliche. Für eine Saisonkarte sollten Erwachsene 155 Euro einplanen, während Jugendliche mit einem Preis von 78 Euro rechnen müssen. Haben Sie Interesse an einer Uferkarte, bezahlen Sie für eine Wochenkarte insgesamt 18 Euro sowie für eine Monatskarte 30 Euro. Auch in diesem Fall profitieren Jugendliche von einem ermäßigten Kartenpreis von 17 Euro. Kosten für das Saisonticket belaufen sich hingegen auf 85 Euro für Erwachsene sowie 42 Euro für Jugendliche.
Die Angelsaison beginnt im April und endet im November
Möchten Sie sich in dem Gewässer auf große Angeltour begeben, orientieren Sie sich bitte an den Richtlinien für die Angelsaison. Vom 1. April bis zum 1. November ist das Angeln am Starnberger See erlaubt, jeweils im Zeitraum von 6 bis 23 Uhr sowie vom Boot aus bis zum Sonnenuntergang. Zur Frühjahrszeit, von April bis Mai, sind die Fangerfolge vom Ufer aus mit einer Seetiefe von acht bis zwölf Metern für Renken, Seeforellen sowie den Seesaibling besonders groß.
Möchten Sie in diesem Zeitraum diese Fischarten fangen, sollten Sie Standorte wie das östliche Ufer zwischen Ambach und Ammerland sowie die Höhe von Leoni aufsuchen. Möchten Sie Ihr Fangglück auf der Westseite des Starnberger Sees versuchen, sind Gebiete auf der Höhe um Tutzing sowie Possenhofen beliebte Standorte. Seesaiblinge und Seeforellen beißen tagsüber besonders gut an, Renken hingegen zum Morgengrauen gegen 6 Uhr.
Kontaktinformationen für Kartenverkäufe und den Bootsverleih
Möchten Sie die Angelkarten vor Ort erwerben, stehen Ihnen verschiedene Ansprechpartner unter diesen Kontaktdaten zur Verfügung.
Anbieter für einen Kartenverkauf und Bootsverleih:
Ammerland: Fischerei Seebald Nördliche Seestraße 22, 82541 Ammerland Telefon: 0 81 77 / 91 32 | Tutzing: Hans Lettner Graf-Vieregg-Str. 16, 82327 Tutzing Telefon 0 81 58 / 83 23 |
Berg-Leoni: Gastl-Pischetsrieder Assenbucher Str. 41, 82335 Berg-Leoni Telefon 0 81 51 / 56 85 | Seeshaupt: Lorenz Lidl Hauptstr. 10, 82402 Seeshaupt Telefon 0 88 01 / 12 58 |
Bernried: Fischerei am See, Waltraud Hubl An der Mühle 1, 82347 Bernried Telefon 0 81 58 / 13 13 Bootsverleih vom 15. Mai bis 1. Oktober Mo. - Sa. 10 - 18 Uhr, So. & Feiertage 9 - 19 Uhr |
Anbieter für Kartenvorkauf ohne Bootsverleih:
Starnberg: Gabriele Wenzel Ludwigstr. 1, (oder Seepromenade, Bootshaus 3) 82319 Starnberg Telefon 0 81 51 / 1 21 95 oder 2 80 27 | Feldafing: Max Kugelmüller Possenhofener Straße 33, 82340 Feldafing Telefon 08157/3255 |
Alternativ steht es Ihnen frei, sich an die Tourist Information Starnberg in der Hauptstraße 1 in Starnberg zu wenden.
Die Geschichte der Anglerei und Fischerei am Starnberger See
Hätten Sie’s gewusst? Mit der Anglerei knüpfen Sie auf dem Starnberger See an eine Geschichte an, die so alt ist wie die Siedlungshistorie des gesamten Seeterrains. Bereits vor etwa 3.000 Jahren widmeten sich Ortsansässige der Fischerei, wie ein bronzener Angelhaken beweist. Dieser Angelhaken wurde bei archäologischen Ausgrabungen auf der Roseninsel gefunden, ebenso wie die Einbäume von Kempfenhausen aus dem 8. oder 9. Jahrhundert v. Chr. Genau diese Leidenschaft für das private Angeln am Starnberger See und gewerbliche Fischen ist den Einwohnern des Fünf-Seen-Landes bis heute erhalten geblieben.
Die meisten ortsansässigen Fischer stammen aus Familien, die sich seit Jahrhunderten dem Fischen und der Anglerei verschrieben haben. Laufen Sie an den geschichtsträchtigen Höfen am Ufer des Starnberger Sees entlang, befinden sich hinter den Mauern zumeist diese Fischer. Durften frühere Siedler die Fische frei nach Bedarf fischen, wurde die Fischerei etwa ab 1.000 n. Chr. durch Leibeigene gegen Abgaben betrieben. Später wurden aus den bayerischen Seen gefangene Fische als bevorzugte Speisen in Häusern gut betuchter Menschen verzehrt.
Unterschiedliche Fische, verschiedene Kategorien
Übrigens ist nicht jeder aus dem Starnberger See gefangene Fisch gleich viel wert. Gelten die Seeforelle, der Seesaibling sowie die Renke als edle Fischarten, gehören Karpfen, Rutten, Brachse, Hechte sowie Waller der geringeren Fischkategorie an. Hechte und Renken wurden für lange Zeit als sogenannte „Brotfische“ degradiert, die aufgrund ihres häufigen Vorkommens als weit verbreitetes Hauptnahrungsmittel verwendet wurden. Saiblinge standen bei Feinschmeckern als besondere Delikatesse so hoch im Kurs, dass zu Ehren dieser Fischart spezielle Fangbücher eingerichtet wurden.