Berg am Starnberger See


Die Gemeinde Berg ist ein beschaulicher Ort am Ostufer des Starnberger Sees, der in erster Linie für seine bewegten historischen Momente bekannt ist. Dramatische Momente ereigneten sich im Jahr 1886, als König Ludwig II. an diesem Ort den Tod fand. Später konnte nur noch die Leiche des Märchenkönigs gefunden werden. Die Todesumstände sind bis heute ein Mysterium. An diesen tragischen Moment erinnert heute eine kleine Votivkapelle. Allerdings ist dieser Schicksalsschlag längst nicht das einzige Ereignis, welches das kulturelle Leben der Gemeinde beeinflusste. Bauwerke wie das Schloss Berg, der Bismarckturm oder die Christian-Jutz-Volkssternwarte ziehen Besucher wie einen Magneten an. Wer einen Ausflug über den Starnberger See plant, profitiert vom Anlegepunkt der Bayerischen Seenschifffahrt in Berg.


Berg am Starnberger See

Bild des Wappens von Berg
Ortsteile: 14
Postleitzahl: 82335
Vorwahl: 08151 & 08171
Einwohner: circa 8200
Fläche: 36,6 km²
Landkreis: Starnberg
Regierungsbezirk: Oberbayern

Die Gemeinde Berg am Starnberger See und ihre Geschichte

Die Geschichte der Gemeinde Berg lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen, denn prähistorische Funde belegen, dass das damals noch überschaubare kleine Bauern– und Fischerdorf schon von den Germanen besiedelt wurde. Berg besteht heute aus 14 Teilorten und zählt etwas mehr als 8.000 Einwohner. Im 17. Jahrhundert wurden die Mitglieder eines der ältesten deutschen Adelsgeschlechter, die Wittelsbacher, auf den Ort aufmerksam und brachten ihn unter ihren Einfluss. Der damalige Kurfürst von Bayern, Ferdinand Maria, erwarb am Starnberger See ein Stück Land und errichtete dort Schloss Berg, das bis heute als Familiensitz der Wittelsbacher bekannt ist. Ludwig II., ein weiteres berühmtes Mitglied des Wittelsbacher Adelsgeschlechts, nutzte das Schloss regelmäßig als Sommerresidenz und bewirtete dort Mitglieder der einflussreichsten europäischen Adelsgeschlechter. Während des Zweiten Weltkriegs lag das Schloss unter staatlicher Bewachung. Selbst der italienische Außenminister, Galeazzo Giano, fand mit seiner Familie nach der Entmachtung Mussolinis Unterschlupf in einer der Villen Bergs. Inmitten der Gemeinde wurde in Gedenken an die 6887 Häftlinge des nahegelegenen KZs Dachau eine Bronzefigur errichtet.

König Ludwig Kreuz im Starnberger See
Das Kreuz an der Stelle im Starnberger See, an der König Ludwig II. ertrunken sein soll

Eine Gemeinde und ihre beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten

Eng ist die Gemeinde Berg mit dem Mythos um König Ludwig II. verbunden. Schon zu Lebzeiten haftete dem Monarchen der Ruf an, zwar weltfremd, aber nicht geistesgestört zu sein. Viele Rätsel rund um den Monarchen sind bis heute nicht gelöst. Doch eines der größten Geheimnisse rankt sich um den Tod des Märchenkönigs. In Berg kam der König im Starnberger See ums Leben. An dieses Ereignis erinnert heute ein im Wasser aufgestelltes Kreuz, das sich an der Stelle befindet, an der die Leiche des Königs aufgefunden wurde. Diese Votivkapelle können Besucher am Seeufer auf Höhe der vermeintlichen Todesstelle bewundern. Genau zehn Jahre nach dem tragischen Unglück fand die Grundsteinlegung zur Erbauung der Gedächtniskapelle statt. Heute ist ein im frühromanischen Stil errichteter Kuppelbau entstanden, an dem sich bis heute einmals im Jahr die sogenannten "Königstreuen" treffen. Am Todestag von Ludwig II. halten die Menschen an diesem Ort einen Gedenkgottesdienst ab. Die zur Tageszeit frei zugängliche Gedächtnisstätte ist im öffentlich zugänglichen Bereich des Schlossparks im südlichen Teil der Gemeinde Berg zu Hause. Ein ausgeschilderter Fußweg führt direkt bis zu dieser Kapelle.

Eine Augenweide ist das Schloss Berg, das um 1640 im Stil einer italienischen Villa anstelle eines einstigen Herrenhauses erbaut wurde. Der von Bauherr Hans Georg von Hörwarth initiierte Prachtbau wurde rund 25 Jahre später durch den Kurfürsten Ferdinand Maria erworben, der aus der angrenzenden Hofmark Berg einen Schlosspark errichten ließ. Das wohlhabende Geschlecht der Wittelsbacher feierte in dem Schloss ausschweifende Jagd- und Seefeste. Doch seit der Übernahme der Schlossanlage durch König Max I. Joseph waren die barocken Parkanlagen zunehmend dem Verfall geweiht.
Ab den 1830er Jahren gelang es dem Märchenkönig Ludwig I. durch seine Initiative, der Schlossanlage wieder Leben einzuhauchen. Daraufhin ließ König Max II. um 1850 die Ecktürme errichten, durch welche das Gebäude zunehmend dem sogenanten Sisi-Schloss in Possenhofen glich. Die schlichte Formgebung von heute basiert auf den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs, in dem Dachzinnen abgerissen und Ecktürme beschädigt wurden. Gewiss wird es so mancher Besucher bedauern, dass das noch immer von den Wittelsbachern genutzte Schloss nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Am besten ist das Bauwerk vom Starnberger See aus sichtbar.


Größere Veranstaltungen in Berg

Berg ist eine relativ kleine Gemeinde. Deshalb finden in dem Städtchen am Starnberger See nur gelegentlich Veranstaltungen statt. Regelmäßig ruft die Gemeinde Berg am Starnberger See zur Gemeinderatssitzung auf. Gelegentlich reihen sich künstlerische Events in den Veranstaltungskalender. Beispielsweise schauen hin und wieder renommierte Künstler und Künstlerinnen in der Gemeinde vorbei, um ihre Werke in Rahmen von Ausstellungen zu präsentieren. Ein Schauplatz für diese Ausstellungen ist beispielsweise das Rathaus der Gemeinde Berg. Weiterhin widmen sich Etablissements wie das Hotel Schloss Berg hin und wieder musikalischen Aufführungen. Komponisten und Musikproduzenten werden zu Gesprächen eingeladen. Natürlich finden in Berg auch regelmäßig kleinere Konzerte statt.


Ausflugsziele um Berg: ein Muss für Taucher

Eines der beliebtesten Ausflugsziele rund um Berg ist die Allmannshauser Steilwand. Diese als "die Kante" bezeichnete ufernahe Steilwand erstreckt sich parallel zur Uferlinie und ist bis zu 80 Meter tief. Die "Kante" ist aus gutem Grund eines der beliebtesten Tauchreviere am Starnberger See. Kleine Felsvorsprünge und Terrassen, Felsüberhänge sowie ein Bootswrack verwandeln diesen Tauchspot in einen beliebten Anziehungspunkt von Wassersportlern. Doch Taucher sollten sich in Acht nehmen. Regelmäßig gerät die Steilwand in die Schlagzeilen, da an diesem Ort gelegentlich Taucher ums Leben kommen. Deshalb sollten Besucher dieses Ausflugsziels vor Ort besondere Vorsicht walten lassen.


Wie gelingt die Anfahrt nach Berg?

Die Gemeinde Berg ist über mehrere Wege erreichbar. Eine mögliche Option ist die Autobahn A95 von München nach Garmisch-Partenkirchen. Auf dieser Autobahn orientieren sich Autofahrer am Autobahnkreuz Starnberg, dem sie in Richtung Starnberg folgen. Hier ist die Ausfahrt Percha/Berg die richtige Wahl, um im Anschluss der Beschilderung bis in die Gemeinde zu folgen. Eine Anreise mit dem Zug ist zwar etwas schwieriger, aber dennoch nicht unmöglich. In Berg existiert kein Bahnhof. Der nächstgelegene Verkehrsknotenpunkt befindet sich in Seeshaupt an der Regionalbahn von München nach Tutzing. An dieser Stelle würden Urlauber die Weiterfahrt mit dem Taxi oder Bus fortsetzen. Nächstgelene Städte mit S-Bahn-Anschluss in Richtung München sind Wolfratshausen oder Starnberg.

Wer eine Flugreise in Richtung Berg am Starnberger See plant, sollte den internationalen Flughafen München avisieren. Insbesondere die Lufthansa sowie deren Partner der Star Alliance-Verbindungen bieten regelmäßig Flüge zu diesem Airport an.


Besonderheiten: hier geben sich namhafte Persönlichkeiten die Klinke in die Hand

Berg ist eine Gemeinde, die die Schönen und Reichen seit jeher magisch anzuziehen scheint. Alles begann mit der Residenz von König Ludwig II. Bis heute ist das Leben des Märchenkönigs eng mit der Historie der Gemeinde verbunden. Doch mit diesem einstigen bekannten Bewohner ist es längst nicht genug. So verrät der Blick in die Vita von Hans Albers, dass der Schauspieler im Jahre 1960 in einem Sanatorium in Berg-Kempfenhausen verstarb. Einer von Bergs berühmtesten Söhnen ist Schauspieler Heinz Rühmann. Lange Zeit lebte der "Feuerzangenbowle"-Star in der Stadt. Wer möchte, kann das Grab des Schauspielers in Berg-Aufkirchen besuchen.

Bis heute sind die Spuren des Märchenkönigs Ludwig II. nicht verweht. Noch immer ist der Urenkel des letzten bayerischen Königs, Luitpold Prinz von Bayern, in Berg zu Hause. Der einstige Fußballspieler und heutige Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, hat sich ebenfalls in Berg niedergelassen. Auch der ehemalige Nationalspieler Michael Ballack lebte in der Vergangenheit für einige Zeit in der Nähe von Berg. Während Lothar Matthäus in der Vergangenheit längere Zeit in Berg verbrachte, besitzt der einstige deutsche Fußballtorwart Jens Lehmann sogar ein Haus in der Gemeinde. Doch auch Künstler fühlen sich vom Anblick des schillernden Starnberger Sees und umliegender Naturlandschaften inspiriert. Bis heute hat die deutsche Schauspielerin und Kabarettistin Katerina Jacob in Berg ein Zuhause gefunden. Weitere Schauspieler wie Jürgen Tonkel oder Ellen Schwiers leben oder lebten ebenfalls für längere Zeit in der Gemeinde. Und ganz gewiss wird auch in Zukunft der eine oder andere prominente Bewohner folgen.

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