Starnberg am Starnberger See


Ganz am Nordende des Starnberger Sees liegt die etwa 25.000 Einwohner zählende Gemeinde Starnberg, die dem Gewässer seinen Namen gegeben hat. Die schnell wachsende Stadt ist durch ihre Nähe zu München als Ausflugsziel sehr beliebt, und nicht unerhebliche Teile des Münchner Geldadels sind in den vergangenen Jahrzehnten nach Starnberg oder in einen seiner acht Ortsteile gezogen. Nur zwölf S-Bahn-Stationen sind es vom Münchner Hauptbahnhof mit der S6 bis nach Starnberg, von München-Pasing aus acht. Viele Münchner nutzen diesen Vorteil natürlich zu einem eintägigen Ausflug am Wochenende. An klaren Tagen sieht man von Starnberg das Wettersteingebirge, den Karwendel und das Mangfallgebirge direkt vor sich liegen, was den Spaziergang auf der wunderschönen Uferpromenade zu einem tollen Erlebnis macht.

Starnberg am Starnberger See

Postleitzahl: 82319
Vorwahl: 08151
Einwohner: circa 23.300
Fläche: 61,8 km²
Landkreis: Starnberg
Regierungsbezirk: Oberbayern
Bild des Wappens von Starnberg

Ein kurzer historischer Abriss von Starnberg am Starnberger See

Historische Dokumente belegen, dass die heutige Gemeinde erstmals im Jahr 1226 unter der Bezeichnung "Starnbergk" erwähnt wurde. Die Ortschaft setzte sich ursprünglich aus zwei Siedlungskernen zusammen. Eines dieser Zentren ist das heutige Niederstarnberg, das sich um den Tutzinger-Hof-Platz gruppiert. Das Fischer- und Bauerndorf Aheim ist hingegen unmittelbar am Starnberger See zu Hause und bildet das heutige Achheim-Viertel. Eine Altstadt im klassischen Sinne gibt es in der belebten Stadt jedoch nicht. Wer sich der Geschichte auf die Spur begeben möchte, ist hier am rechten Ort angelangt.

Im 14. Jahrhundert manifestierte Starnberg zwar seinen Ruf als Sitz des Landgerichts. Dennoch war Starnberg am Starnberger See nie eine Stadt mit Marktrechten, so dass es politisch hinter den benachbarten Ortschaften Gilching und Erling zurückstand. Geschichte schrieb die Stadt ab dem 16. Jahrhundert als Heimat der Wittelsbacher, die im Schloss große Feste zelebrierten. Einen wahren Aufschwung erlebte Starnberg von den 1650er bis 1670er Jahren während der Regierungszeit von Kurfürst Ferdinand Maria und dessen Ehefrau Adelhaid von Savoyen. In diese Zeit fiel auch die Erbauung der Bucentaur. Der Name dieser Lustfregatte rührt vom Krönungsschiff venezianischer Dogen. Das bläulich-goldene Prunkschiff ist bis heute als prachtvollstes größtes Ruderschiff bekannt, das jemals auf einem deutschen Binnengewässer unterwegs war.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts zog sich zwar der Adel aus der Ortschaft zurück. Doch spätestens ab dem 19. Jahrhundert war das Interesse von Ausflüglern aus dem Raum München geweckt. Immer mehr Menschen erkoren Starnberg als Ausflugsziel aus. Der Durchbruch gelang durch den Beginn der Dampfschifffahrt sowie der Eröffnung der Bahnstrecke München in den 1850er Jahren. Der Beginn des 20. Jahrhunderts bescherte der Ortschaft nicht nur die Verleihung des Stadtrechts.In dieser Zeit wandelte sich der Touristenmagnet endgültig zum mondänen Seebad. Zur gleichen Zeit feierte Starnberg die Eröffnung des ersten deutschen Wellenbads, dem Undosa. Die damals mit Dampfkraft betriebene Wellenmaschine galt zur Premiere im Jahr 1905 als Sensation. Bis in die 1980er Jahre hinein lockte das Undosa die Besucher an.

Starnberg
Blick auf Starnberg am Starnberger See

Diese Sehenswürdigkeiten bereichern das kulturelle Leben

Starnberg – das ist ein Touristenmagnet und Shoppingparadies in einem. Dennoch bietet die Stadt am Starnberger See auch die eine oder andere kulturelle Attraktion, die sich Reisende nicht entgehen lassen sollten. Das Museum Starnberger See entführt seine Besucher auf eine Entdeckungsreise durch die Region. Dieses Museum beherbergt eine Dauerausstellung, die beispielsweise über die Entwicklung der Stadt und Seenregion oder die höfische Schifffahrt auf dem Starnberger See informiert. Eines der Highlights ist das Lustschiff Delfin, das bis heute als einziges noch immer erhaltenes Prunkschiff der Wittelsbacher-Flotte in die Geschichte eingeht.

Das architektonische Pendant zu diesem Museum ist das Starnberger Schloss. Auf einem Hügel über dem Starnberger See thronend, wurde das Kastell als Vorposten der einst machtvollen Grafen von Andechs als Verteidigung vor den Wittels genutzt. Die Burg wurde bereits um 1246 von den Wittelsbachern für sich beansprucht und zunehmend ausgebaut. Heute vermuten Historiker, dass dieses Kastell schon im 15. Jahrhundert zum Schloss umfunktioniert wurde und als Tummelplatz des Hofes der Wittelsbacher galt. Ein beliebter Besuchermagnet ist der vor dem Schloss errichtete Schlossgarten, der den Blick auf den Starnberger See freigibt.

Die Suche nach Sakralbauten endet in der katholischen Kirche St. Joseph. Das um 1765 im Stil des Spätrokoko erbaute Gotteshaus verbirgt in seinem Innenraum einen kleinen Schatz. Der Hochaltar wurde von Ignaz Günther erschaffen. Dieser Künstler geht als bedeutungsvollster Bildhauer aus Bayern in die Geschichte ein.


Reges Treiben bei Veranstaltungen in Starnberg am Starnberger See

Das Pfälzer Weinfest in Starnberg am Starnberger See steht im Zeichen kulinarischer Gaumenfreuden. Zur Sommerzeit werden bei dieser Veranstaltung regelmäßig pfälzische Köstlichkeiten serviert, die von Saumagen bis hin zu herausragenden Weinen aus der Region reichen. Eine Riesenportion an Geselligkeit und Lebensfreude sind auf dieser Veranstaltung stetige Begleiter. Eines der Highlights des Events ist die Wein-Degustation, die jeweils auf dem Starnberger See durchgeführt wird. Diese Degustation auf der MS Starnberg ist mittlerweile zum Publikumsschlager avanciert und nicht nur bei Weinkennern beliebt. Auf dem Schiff haben Gourmets die Möglichkeit, über 30 Sekte und Weine des Urlaubsgebiets Pfalz bzw. Deutsche Weinstraße zu verkosten. Bei diesem Ereignis ist natürlich gute Laune vorprogrammiert.

Es ist noch gar nicht lange her, als die Stadt zum ersten Mal das Starnberger Stadtfest gefeiert hat. Ein Höhepunkt dieser Veranstaltung ist die Lange Kulturnacht, in der Schnäppchenjäger nicht nur bis 22 Uhr durch die Geschäfte der Stadt flanieren können. Zugleich ist das Stadtfest eine Plattform für Musiker, Künstler und andere kreative Köpfe, die ihre Darbietungen und Werke der Öffentlichkeit präsentieren möchten. Bei dieser Vielfalt ist von kleinen Theatervorstellungen über Konzerte bis hin zu Tanzabenden alles dabei.


Ausflugsziele rund um Starnberg

Von Starnberg führen etliche Wander- und Radwanderwege in die herrliche nähere Umgebung. Dabei kann man natürlich den See einmal umrunden oder, wenn das zu weit erscheint, am Westufer entlang radeln oder spazieren, wo man unterwegs in Possenhofen, Feldafing und Tutzing die S-Bahn  zurück nach Starnberg bzw. München nehmen kann. Eine tolle Radtour führt von Starnberg über Feldafing ins berühmte Kloster Andechs, das schon fast am Ammersee liegt. Hier sollte man sich zur Stärkung eines der weltberühmten Andechser Biere probieren, am besten zu einer zünftigen Brotzeit. Wer einen herrlichen Blick auf die Alpen bevorzugt, macht sich zu Fuß oder per Fahrrad auf zur Anhöhe Ilkahöhe, unweit von Feldafing gelegen. Unten liegt der Starnberger See und im Hintergrund grüßen Wetterstein und Karwendel herüber.


Möglichkeiten der Anreise

Wer über eine Anreise mit dem Auto nachdenkt, sollte die Autobahn A95 wählen. Diese Autobahn verläuft von München nach Garmisch-Partenkirchen. Eine weitere Option ist die Autobahn A592, auf der sich ein Abzweig am Starnberger Dreieck befindet. Eine Anfahrt mit der Bahn ist ebenfalls möglich. Da der Starnberger See im südwestlichen Teil der Münchner Umgebung zu Hause ist, bietet der MVV Anbindungen ans Münchner Bus- und S-Bahn-Liniensystem an. Eine Anfahrt von München ist über die S-Bahn-Linie S6 in Richtung Tutzing und Starnberg möglich. Der Bahnhof Starnberg befindet sich in direkter Nähe der am See gelegenen Bootsanlegestelle. Eine Anfahrt mit dem Schiff ist schließlich eine weitere Option, die durch die Starnberger Seenschifffahrt gewährleistet wird. Die Flotte der Starnberger Seenschifffahrt setzt sich aus insgesamt sechs Fahrgastschiffen zusammen, denen das Museumsschiff "MS Phantasie" sowie der moderne Galerie-Katamaran "MS Starnberg" angehören.


Besonderheiten: eine Stadt, ein Einkaufsparadies

Die meisten rund um den See gelegenen Ortschaften sind für ihre beschauliche Atmosphäre und Naturverbundenheit bekannt. Doch Starnberg am Starnberger See ist anders. In dieser Stadt pulsiert das Leben. Sehen und gesehen werden: so könnte das Motto dieses Touristenmagneten lauten, in dem von Müßiggang keine Spur ist. Wer den einen oder anderen Euro ausgeben möchte, findet in der Starnberger Innenstadt eine Top-Adresse für einen ausgiebigen Einkaufsbummel. Insbesondere in den großen Einkaufsstraßen Maximilianstraße und Wittelsbacherstraße ist jede Menge los. Wer die Einkaufsbummel mit einem köstlichen Menü krönen möchte, ist in Starnberg an der richtigen Adresse angelangt. Ob italienisch, exotisch und asiatisch oder im traditionell-bayerischen Stil: der kulinarischen Vielfalt sind nur wenige Grenzen gesetzt.

Hier finden Sie weitere Orte am Starnberger See